Negatives Verhalten

Gewisse Verhaltensmerkmale fallen uns negativ auf. Wichtig ist zwischen einem Problem und einer Störung zu unterscheiden.

Verhaltensproblem

Definition: Eine Verhaltensweise, die uns als Halter stört, für das Kaninchen an sich aber natürlich und begründet ist.
Das Kaninchen ist aggressiv
Kaninchen verhalten sich niemals grundlos aggressiv. Auch wenn man den genauen Grund dafür nicht sofort zuordnen kann, steckt immer mind. eine Ursache dahinter. Es ist wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen.

Kaninchen sind Fluchttiere und daher von Natur aus eher ängstlich. Durch den falschen Umgang von Menschen oder schlechten Erfahrungen mit anderen Kaninchen können sie ihre Angst durchaus auch durch aggressives Verhalten (beißen, knurren) zeigen.

Tipp: Umgang & Vertrauen

Hat ein Kaninchen Schmerzen oder ist es krank, zieht es sich entweder komplett zurück, oder reagiert bösartig auf Berührungen und andere Einflüsse. In diesem Fall wird dringend ein Tierarzt benötigt.

Unkastrierte Tiere können mürrisch und zickig werden, andere recht aggressiv. Durch einen fehlenden Sexualpartner oder zu viele Hormonen leiden diese Tiere und sollten unbedingt kastriert werden. Befrage hierzu am besten einen kaninchenerfahrenen Tierarzt.

Tipp: Geschlecht & Kastration

Kaninchen können frustriert sein, z.B. wenn sie einzeln oder nicht artgerecht gehalten werden, sie nicht genug Beschäftigung finden, nicht korrekt mit ihnen umgegangen wird oder ein anderes Grundbedürfnis nicht ausreichend befriedigen können. Es gilt die Ursache für das Problem zu finden und zu lösen!

Tipp: Die 5 Grundbedürfnisse

Manche Kaninchen verteidigen ihr Revier und die Gegenstände darin sehr intensiv. So wird z.B. die menschliche Hand zum Feind, sobald sie sich der Futterschüssel nähert. Auch das kann verschiedene Ursachen haben: Fehlende Kastration, schlechte Haltung, schlechter Umgang, zu wenig Beschäftigung uvm. Zusätzlich zur Lösung der Ursache des Problems sollte die Anwesenheit des Menschen immer mit etwas Positivem verbunden werden, z.B. gibt es immer einen leckeren Snack, sobald man das Gehege betritt.

Hat das Kaninchen gerade keine Lust auf Interaktion, stupst es die menschliche Hand weg. Wenn man dann nicht locker lässt, kann auch schon mal geknurrt oder gebissen werden. Wichtig ist, die Kaninchen nicht zu etwas zu zwingen und sie in Ruhe zu lassen, wenn sie gerade keine Lust haben.

Das Kaninchen hat gelernt, dass es mit aggressivem Verhalten das bekommt, was es will – z.B. dass man es in Ruhe lässt, sobald es zugebissen hat. Hier geht es jetzt darum gewünschtes Verhalten zu belohnen, und bei negativem Verhalten nicht zu reagieren (z.B. keine Belohnung geben). Das erfordert viel Aufmerksamkeit und Zeit gemeinsam mit dem Kaninchen.

Manchmal beißt das Kaninchen in die Hand, wenn es gefüttert wird und das Futter mit der Hand verwechselt hat. Eventuell war es zu gierig. Auch wenn man das Kaninchen bei der Vergesellschaftung stört, indem man eingreift, kann das Kaninchen schon mal zubeißen, da es durch die ganze Aufregung den Menschen vom „bösen“ anderen Kaninchen nicht unterscheidet.

Das Kaninchen ist sehr unrein
Das hat meistens bestimmte Gründe.

Nicht alle Kaninchen werden stubenrein. Das Markieren mit Kot ist ein natürliches Verhalten, durch das die Kaninchen ihr Revier eingrenzen. Vor allem wenn sie etwas Ungewohntes riechen, z.B. andere Kaninchen oder Tiere, kann es vorkommen, dass sie ihr Revier sehr deutlich markieren. Plötzliche Unreinheit kann aber auch ein Zeichen für eine Krankheit sein!

Tipp: Stubenreinheit

Das Kaninchen buddelt häufig das Einstreu aus der Toilette raus? Buddeln gehört zum Lebensstil von Kaninchen dazu, weshalb in jeder Haltung eine Buddelkiste, Sandkiste oder andere Buddelmöglichkeit zur Verfügung stehen muss. Wenn das Kaninchen in der Toilette beginnt zu buddeln, kann man es vorsichtig in die Buddelkiste setzen. Es sollte schnell verstehen, dass es dort viel besser und schöner zu graben ist, als in der Toilette.

Tipp: Artgerechtes Zubehör

Gerade wenn ein Napf im Gehege z.B. neben der Heuraufe steht, ist es ganz normal, dass dort viel Kot abgesetzt wird. In diesem Fall sollte die Schüssel wo anders aufgestellt werden. Es kann aber auch sein, dass das Kaninchen nur seine wichtigsten Gegenstände markieren möchte, da das Futter und somit auch der Napf ganz besonders wichtig ist. Man kann auch auf Näpfe verzichten (ausgenommen Wasser).

Kaninchen fressen ihren eigenen Blinddarmkot, das ist völlig normal und sogar notwendig und gesund für das Tier. Dieser Kot unterscheidet sich vom normalen Kot und sieht weich und glänzend aus. Sollte das Tier zu viel von diesem Kot produzieren und ihn nicht mehr fressen, sollte ein Tierarzt besucht werden.

Tipp: Gesundheits-Check

Verhaltensstörung

Definition: Eine Verhaltensweise, die sich das Kaninchen durch größere Probleme dauerhaft angewöhnt hat.
Das Kaninchen knabbert dauerhaft am Gitter
Der Hauptgrund hierfür ist Langeweile, was wiederum verschiedene Ursachen haben kann.

Werden Kaninchen nicht artgerecht gehalten (Käfig, zu kleines Gehege, Einzelhaltung, uvm.) und fehlen diverse Möglichkeiten zur Beschäftigung (Futtersuche, Umgebung erkunden, buddeln), wird ihm schnell langweilig und es ist frustriert. Das Kaninchen knabbert am (Käfig)gitter, weil es keine andere, sinnvolle Beschäftigung findet. Diese Verhaltensstörung kann nur behandelt werden, indem die Grundbedürfnisse des Kaninchens zur Verfügung gestellt werden.

Tipp: Artgerechte Haltung | Die 5 Grundbedürfnisse

Kaninchen brauchen viel Abwechslung und Beschäftigung. Sie sind Teil des Familienlebens und freuen sich über Aufmerksamkeit. Wenn man sich viel mit ihnen beschäftigt und auf alle Grundbedürfnisse Rücksicht nimmt, sollte sich das Verhalten bald ändern.

Tipp: Die 5 Grundbedürfnisse | Sinnvolle Beschäftigung

Kaninchen sind sehr soziale Tiere, die immer mind. einen Partner an ihrer Seite brauchen. Gemeinsame Tätigkeiten wie Fressen, Kuscheln und sich gegenseitig putzen stellen Grundbedürfnisse von Kaninchen dar. Da kann das Gehege noch so groß sein: Nichts und niemand kann ein Partnerkaninchen ersetzen!

Tipp: Gemeinsam statt einsam

Auch wenn alle Grundbedürfnisse passen: Schlechte Angewohnheiten kann man sich oft nur schwer abgewöhnen (z.B. Kettenraucher). Dann ist es wichtig, sich viel mit dem Kaninchen zu beschäftigen und zu zeigen, was es außer dem Gitter noch so für Tätigkeiten im Gehege gibt!

Das Kaninchen leckt oder beißt sich blutig
Kaninchen, die sich selbst oder anderen absichtlich schaden (außerhalb einer Stresssituation. z.B. Umzug, Vergesellschaftung), sind meistens frustriert und unglücklich. Das kann verschiedene Ursachen haben:

Werden Kaninchen nicht artgerecht gehalten (Käfig, zu kleines Gehege, Einzelhaltung, uvm.) und fehlen diverse Möglichkeiten zur Beschäftigung (Futtersuche, Umgebung erkunden, buddeln), wird ihnen schnell langweilig und sie sind frustriert. Das Blutlecken ist eine Verhaltensstörung, die aus Langweile heraus entstanden ist. Diese Verhaltensstörung kann nur behandelt werden, indem die Grundbedürfnisse des Kaninchens zur Verfügung gestellt werden.

Tipp: Artgerechte Haltung | Die 5 Grundbedürfnisse

Unkastrierte Tiere können mürrisch und zickig werden, andere entwickeln Verhaltensstörungen, wie sich selbst zu viel zu putzen. Durch einen fehlenden Sexualpartner oder zu vielen Hormonen leiden diese Tiere und sollten unbedingt kastriert werden. Befrage hierzu am besten einen kaninchenerfahrenen Tierarzt.

Tipp: Geschlecht & Kastration

Kaninchen sind sehr soziale Tiere, die immer mind. einen Partner an ihrer Seite brauchen. Gemeinsame Tätigkeiten wie fressen und kuscheln stellen Grundbedürfnisse von Kaninchen dar. Da kann das Gehege noch so groß sein: Nichts und niemand kann ein Partnerkaninchen ersetzen!

Tipp: Die 5 Grundbedürfnisse

Zu intensives Putzen kann auch auf eine Krankheit hinweisen. In jedem Fall: Ab zum kaninchenerfahrenen Tierarzt!

Tipp: Krankheiten

Ist das Kaninchen dauerhaft sehr gestresst, können Verhaltensstörungen wie diese auftreten. Hier ist es wichtig dem Kaninchen die passende Umgebung zur Verfügung zu stellen, sodass es ihm an nichts fehlt.