Krankheiten

Kaninchen sind generell recht anfällig für verschiedene Krankheiten. Nur ein kaninchenerfahrender Tierarzt und regelmäßige Impfungen können helfen.

Wusstest du schon, dass…

Kaninchen versuchen Schmerzen und Krankheiten zu verstecken, um keine leichte Beute für Raubtiere zu sein? Daher sind regelmäßige Gesundheits-Checks, das Beobachten des Verhaltens und Tierarzt Besuche so wichtig!

Infektionskrankheiten
Myxomatose
myxomatose

Myxomatose, auch Kaninchenpest genannt, ist eine tödliche Seuche, die jährliche vielen Kaninchen das Leben kostet.

Stechmücken, Flöhe und andere Tiere können das Virus übertragen. Auch Kaninchen können es übertragen, ohne selbst daran zu erkranken. Die Ansteckungsrate ist sehr hoch, alle paar Jahre breitet sich diese Krankheit rasant aus.

Entzündungen und Schwellungen, meist am Kopf und im Augenbereich, dann am restlichen Körper. Fieber und Hautirritationen können folgen. Die Atmung wird erschwert, der Hals schwillt an, das Tier stellt das Fressen ein. Der Erreger breitet sich oft so schnell aus, dass die Tiere innerhalb von wenigen Wochen sterben.

Es kommt auf den Schweregrad der Erkrankung an, ob es sinnvoll ist, eine Behandlung zu starten. Es kann sehr schwierig sein, den Erreger zu bekämpfen. Die Infektion bereitet dem Tier meist große Schmerzen. Eine Behandlung ist mit hohen Kosten und vielen Risiken verbunden.

Kaninchen können gegen Myxomatose geimpft werden. Geimpfte Tiere haben meist eine höhere Chance zu überleben, wenn sie geimpft wurden.

Hier findest du detaillierte Informationen und einen Erfahrungsbericht:

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Chinaseuche (RHD/RHD2)
RHD

Chinaseuche (RHD/RHD2) ist eine gefährliche Viruserkrankung, die in den meisten Fällen schnell zum Tod führt.

Stechmücken, Flöhe und andere Tiere. Auch durch Futter wie Heu und Gemüse kann der Erreger zu unseren Kaninchen gelangen, genauso wie durch andere Gegenstände, auf die das Virus haftet. RHD ist extrem ansteckend und kann ganze Bestände von Kaninchen in kurzer Zeit auslöschen.

Die Symptome treten so schnell auf, dass man sie kaum erkennen kann. Meist findet man infizierte Tiere tot auf, obwohl sie am Vortag noch völlig fit waren. Anzeichen können Blutungen aus Körperöffnungen sein, manchmal aber auch nur plötzliches hohes Fieber. Die Kaninchen verkrampfen sich, ringen nach Luft, und sterben meist sehr qualvoll.

Übersiedelung an einen nicht verseuchten Ort, extreme Hygiene und Desinfizierung sämtlicher Gegenstände, stärkende Ernährung und vieles mehr. Trotz allem gibt es keine Garantie, dass Kaninchen diese Krankheit überleben.

Kaninchen können gegen Chinaseuche (RHD/RHD2) geimpft werden. Geimpfte Tiere haben meist eine höhere Chance zu Überleben, wenn sie geimpft wurden.

Hier findest du detaillierte Informationen und einen Erfahrungsbericht:

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E.C. (E. Cuniculi)
EC

E.C. (E. Cuniculi) ist ein Erreger, der bei Kaninchen häufig zu Erkrankungen des zentralen Nervensystems führt. Dies führt oft zu einer Kopfschiefhaltung.

Der Erreger wird hauptsächlich durch Urin von Kaninchen zu Kaninchen übertragen, doch auch Meerschweinchen können sich infizieren und ansteckend sein.

Viele Kaninchen tragen den Erreger bereits in sich, erst durch eine Immunschwäche, Stress oder andere Krankheiten kann die Krankheit ausbrechen und befällt oft das zentrale Nervensystem: die typische Kopfschiefhaltung, Lähmungen von Gliedmaßen, Krämpfe und andere Anfälle, Gleichgewichtsprobleme oder plötzliche Unreinheit sind die bekanntesten Merkmale.

E.C. eindeutig festzustellen ist leider nicht so einfach, da die Krankheit eine hohe Symptomatik mit anderen Erkrankungen teilt. Nur ein kaninchenerfahrener Tierarzt kann E.C. bestätigen. Die Krankheit kann nicht geheilt werden, es können nur die Symptome gelindert werden.

Gegen den Erreger von E.C. gibt es leider keine Impfung.

Hier findest du detaillierte Informationen und einen Erfahrungsbericht:

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Für Myxomatose, RHD und RHD2 gibt es einen Kombi-Impfstoff (“Nobivac Myxo-RHD PLUS”). Nur eine regelmäßige Impfung kann Schutz bieten!

Kaninchenschnupfen
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Kaninchen können an (chronischem) Schnupfen leiden, der meist mit häufigem Niesen, Nasenausfluss und anderen Symptomen verbunden ist. Schnupfen kann auch auf viele andere Krankheiten hinweisen, z.B. Zahnerkrankungen. Das muss vom fachkundigen Tierarzt untersucht werden. Hier geht’s weiter zu detaillierten Infos:
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Ohrenentzündung
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Gerade Kaninchen mit Hängeohren sind für Erkrankungen im Ohr anfälliger. Oft können Parasiten die Auslöser sein. Die Entzündung kann aber auch mit anderen Krankheiten zusammenhängen und muss von kaninchenerfahrenen Tierarzt untersucht werden.
Hier geht’s weiter zu detaillierten Infos:
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Verdauungsstörung: Kokzidien
kokzidien

Eine sehr ansteckende Erkrankung mit Parasiten, die im Magen/Darm Bereich des Kaninchens leben und über eine Untersuchung des Kots festgestellt werden können. Es gibt viele Ursachen, z.B. Hygiene. Erkrankungen des Verdauungssystems, Durchfall und Nahrungsverweigerung können die Folgen sein. Kaninchen können daran leicht versterben. Kokzidien können gut medikamentös behandelt werden.

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Kokzidien erkennen:

2-3 Tage Kot sammeln und beim Tierarzt abgeben. Der Kot wird im Labor untersucht. So können Kokzidien festgestellt werden.

Aufgasung / Magenüberladung
magen

Wenn sich Gase im Verdauungstrakt ansammeln, sitzen Kaninchen oft bewegungslos da, fressen kaum und das Abtasten des Bauches ist unangenehm. Mögliche Ursachen: Probleme der Verdauung, schlechte Ernährung, ein Parasitenbefall, Zahnprobleme aber auch Verstopfung. Nur durch Röntgen kann eine Aufgasung festgestellt werden. Ist der Magen zu voll, kann es auch eine Magenüberladung sein.

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Aufgasung erkennen:

Bewegungslos, teilnahmslos, wenig oder keine Nahrungsaufnahme, manchmal ist die Berührung des Bauches unangenehm.

Hauterkrankungen & Parasiten
milben

Parasiten wie Milben, Flöhe, Zecken und Fliegenmaden können Kaninchen sehr zusetzen. Sind sind allgegenwärtig und können oft mit Futter oder Streu ins Haus gelangen. Haarausfall, Ausschläge, Juckreiz, Schuppen, Wunden und kahle Stellen können die Folge sein. Gerade Ohrmilben sind von außen schwer erkennbar und können bei Nichtbehandlung zu schwerwiegenden Folgen für das Kaninchen führen.

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Hauterkrankungen erkennen:

Häufiges Kratzen, häufiges Kopfschütteln, Ohr hängen lassen, Haarausfall, Schuppen, sichtbare Parasiten, Ausschläge und Wunden.

Zahnschmerzen & -erkrankungen
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Zahnschmerzen und -erkrankungen können durch zu wenig Zahnabrieb und Verletzungen entstehen,  Zahnfehlstellungen und Probleme sind jedoch auch genetisch bedingt. Vorderzähne können durch den Halter, Hinterzähne müssen durch den Tierarzt regelmäßig überprüft werden. Oft sind die Zähne Auslöser für andere Krankheiten und Symptome, gerade im Augen- und Nasenbereich.

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Zahnerkrankungen erkennen:

Sabbern, Zähneknirschen, Verdauungsprobleme, Durchfall, verändertes Fressverhalten oder Probleme mit den Zähnen.