Außenhaltung

Der Begriff „Artgerecht“

Was bedeutet artgerecht bzw. bedürfnisorientiert?

Artgerecht bedeutet die Tiere so zu halten, dass sie ihren natürlichen Bedürfnissen und Instinkten bestmöglich nachkommen können. Dabei orientiert man sich an der Lebensweise der Wildkaninchen.

Außenhaltung

Welche Punkte sollte man bei der Außenhaltung unbedingt beachten?

Platzbedarf

Kaninchen brauchen ein möglichst großes, teilweise überdachtes Gehege, das von allen Seiten gut abgesichert ist. Die Kaninchen müssen sich jederzeit (auch nachts) ausreichend bewegen können, um ihre Körpertemperatur zu regeln (mind. 6m²).

Der geeignete Ort

Wir empfehlen einen gut einsehbaren Ort im Garten, der bei jedem Wetter gut zugänglich ist. Eine Mauer oder ein Baum bieten zusätzlichen Schatten im Gehege. Für die angrenzenden Nachbarn soll keine Belästigung durch Lärm oder Geruch entstehen.

Aufbau

Das Gehege muss perfekt abgesichert sein, damit Raubtiere nicht hinein, und die Kaninchen nicht hinaus können. Es benötigt eine wind- und wetterfeste Unterkunft sowie einen großzügigen Freilaufbereich. Ein Teil des Geheges sollte überdacht sein.

Einrichtung

Kaninchen benötigen das richtige Zubehör und vielfältige Beschäftigung, z.B. verschiedene Versteckmöglichkeiten wie Häuser und Tunnel, sowie Toiletten, Heuraufen, Äste, Näpfe und Spielzeug. Hier geht’s zum artgerechten Zubehör bzw. zu sinnvoller Beschäftigung.

Rücksichtnahme

Ob selbst bauen oder fertig kaufen: Wichtig ist hochwertiges, stabiles Material und ein nagefester Zaun (punktverschweißt, engmaschig max. 19×19 mm, mind. 1 mm Drahtstärke, verzinkt), da man die (Nage)kraft von Mardern und Füchsen niemals unterschätzen sollte!

Keine Käfighaltung!

Wildkaninchen laufen täglich viele Kilometer weit. Auch unsere Kaninchen wollen sich ganztägig und jederzeit frei bewegen. Eingesperrte Kaninchen können Störungen entwickeln und verkümmern hilflos. Die Haltung im Käfig, auch wenn „nur“ stundenweise, ist immer Tierquälerei.

Kaninchen im Winter

Da Kaninchen Kälte und Schnee besser vertragen als Hitze, können sie auch im Winter draußen leben. Es sind jedoch einige wichtige Punkte zu beachten:
Eingewöhnung

Kaninchen müssen bereits einige Monate VOR Wintereinbruch draußen gelebt haben, sodass sie sich an den Wechsel der Temperaturen gewöhnen können und sich ein dickes Winterfell bildet, damit sie nicht frieren.

Aufbau

Ein überdachter Bereich ist Pflicht, damit die Kaninchen auch im Trockenen bleiben können. Der Freilauf muss groß genug sein, damit sich die Kaninchen genug bewegen können, um sich stets warm zu halten.

Schutzhütte

Die Schutzhütte muss mit viel Stroh & Heu befüllt sein, damit sich die Kaninchen aufwärmen können. Bitte nicht isolieren, da sich so Hitze stauen und Schimmel bilden kann. Sie muss wind- und wasserfest sein.

Nicht reinholen!

Nicht hinein holen: Der plötzliche Unterschied der Temperatur ist für den Kreislauf belastend. Auch ältere und kranke Tiere sollten eher an dem Ort bleiben, den sie gewohnt sind. Ausnahmefälle sind immer möglich (Tierarzt fragen!).

Beachte: Sehr alte und schwache Tiere sollten aber nicht draußen überwintern, da dies ihr Immunsystem zusätzlich belasten kann.

Tipp: Kaninchen lieben Schnee! Das kann man oft erst glauben, wenn man es sieht: Die Kaninchen springen wie wild umher und lieben es sich Tunnel in den Schnee zu graben – die perfekte Beschäftigung!

Gute Beispiele

Lass dich inspirieren!